Dienstag, 2. Oktober 2012

Aufräumaktionen

Am Wochenende hat der Doktor angefangen die Garage aufzuräumen. Das ist ein immer wiederkommendes Ereignis, wie die bunten Blätter im Herbst oder die ersten Blüten im Frühling.

Ein paar Monate, meist ein halbes Jahr, wird einfach alles, was ihm in die Hände fällt, irgendwo in der Garage fallen gelassen, nach einigen Monaten entwickelt sich dann so etwas wie Maulwurfshügel aus Dingen, gemischt mit Abfall, die sich rasch in den Nanga Pabat verwandeln. Sein Lieblingsberg. (Vielleicht liegt es daran, dass er Berge baut? Vielleicht sollte ich ihn Bergsteigen schicken?)

Der Berg wächst und wächst, und es ist wirklich unglaublich was darauf alles endet. Eigentlich einfach alles. Inklusiver neu gekaufter Kleidungsstücke, manchmal Lebensmittel (das ist dann echt bääääh!) Auf kleine Hinweise wie: Die Garage sieht übel aus. Kannst Du die mal aufräumen? - wird mit: Oh, mach ich bald - oder - Dieses Wochenende sicher! reagiert. Der Dialog findet dann so gefühlte 167 mal statt.

Bis dann der Ölvorrat zur Neige geht. Es ist nämlich so, der einzige Mensch der dafür sorgen kann, das die Garage aufgeräumt wird, ist der Öllieferant. Die missbilligenden Blicke dieses Mannes scheint mein Mann überhaupt nicht ertragen zu können. Ganz davon abgesehen, dass es natürlich auch eher schwierig ist mit dem Ölschlauch durch ein Abfallgebirge durchzukommen.

Steht also der Ölpegel bei ca. 500 l, kommt es zur Aufräumwut. Die sieht so aus: Heute muss ich die Garage aufräumen!

Dann sehe ich ihn mehrere Stunden nicht mehr, höre ihn aber poltern. (ADS = Unglaubliche Fähigkeit Lärm zu produzieren!) Meist findet diese Aktion an einem Sonntag statt.

Aller Elektromüll wird ins eine Auto gestopft. Bis es bis obenhin mit alten Staubsaugern, kaputten Mixern und Computerteilen voll ist. Woher kommen bitte diese Mengen an Elektromüll? Ein modernes Wunder.
Auf die vorsichtige Frage, wann er das denn wegbringen möchte, und wie lange er jetzt wohl mit dem Müll im Auto durch die Gegend fahren will gibt es keine Antwort. Naja.

Ich muss jetzt sehr aufpassen, da er alles was er findet in unter 3,29 sec wegsortiert haben muss. Sein persönliches Ziel. Länger nachdenken, weiter laufen? Unmöglich. Das heißt Spielzeug der Kinder, Kleidungsstücke und die oben erwähnten neuen Einkäufe werden auf die neu erschaffenen Müllberge verteilt. Also vom Laden direkt auf den Müll. Ich muss zugeben, dass ich dabei auch manchmal sauer werde.

Erwähnenswert ist noch die Kraft der Zentrifugalkraft die er nutzt. Das heißt, alles, was vorher in der Mitte des Raumes zu finden war, klebt plötzlich an den Wänden, in einem großen Kreis um die Garage. Leider völlig ohne Rücksichtnahme darauf, was wohl dahinter liegt, und ob man da noch dran muss. Das heisst, alles was bei der letzten Aufräumaktion schon an die Wand kam, ist jetzt völlig unerreichbar, zumindest für mich. Inklusive dem Waschbecken das ich zum Blumengießen benutzte. Oder den Gartengeräten.

Ein ganzes Schwerlastregal, mit all meinen Gartenwerkzeugen, Folien und Erde - nicht erreichbar.

Und kreative Lösungen sperriges Material wegzuschaffen gibt es auch. Isolierblöcke (oder wie die auch immer heissen) zum Beispiel. Die stapelte er einfach vors Garagentor. Alles Kälteisolierung. Super oder? Natürlich kann man dann die Garage nicht mehr betreten. Aber dafür ist sie gegen Kälte isoliert.

Himmel, hilf.

Montag, 24. September 2012

Aufräumen und sortieren

Ich liebe es. Ich liebe es wirklich. Ich sortiere.

Ich habe drei Kinder mit einer Unmenge an Kleidung und Schuhen. Und wenn die jeweilige Jahreszeit vorbei ist, wie jetzt, der Sommer, sortiere ich.

 Ich sortiere nach: Sommer - weggeben, Sommer - behalten, passt nächstes Jahr, Sommer - behalten - wird Mini irgendwann passen, Übergang - zu klein, Übergang passt, Übergang - wird Mini irgendwann passen.

So habe ich also während ich sortiere mehrere Kistchen und Kästchen nebeneinanderstehen, wo ich die Sachen - in diesem Fall die Schuhe, sortiert habe - bzw dabei war diese zu sortieren. Leider bin ich ablenkbar und habe drei kleine Kinder, die Ablenkung ist also groß. Plus - mein Mann hat ADS.

 Diese Kombination führt dann zu so Entdeckungen, die ich heute morgen hatte. Alle feinsäuberlich sortierten Kisten sind weggeräumt. Im Flur steht ein Wäschekorb mit mind. einem Dutzend Paar Schuhen in allen Größen und Jahreszeiten, die restlichen Schuhe sind auf mehrere Schränke verteilt. Suuuuper. Ich kann wieder von vorne anfangen.

 Ich liebe sortieren.

Samstag, 15. September 2012

Medikamentöse Therapie

So, heute war der erste Tag. Nach Monaten Überzeugungsarbeit, drohen, schreien, weinen und Haareraufen hat der Doktor endlich dem Therapieversuch zugestimmt. Wahrscheinlich mache ich mir viel zuviele Hoffnungen. Heute hat er zum ersten Mal die erste Tablette Medikinet genommen. Und war positiv überrascht. Er hat keine grünen Flecken bekommen und das Gefühl gehabt, sich wesentlich besser konzentrieren zu können. Er ist mit seinem Samstagsdienst viel schneller fertiggeworden als sonst, und hat sich weniger abgelenkt gefühlt. Es ist natürlich noch viel zu früh für eine "echte" Beurteilung, aber es geht in die richtige Richtung.

Freitag, 3. August 2012

Ernährung und ADHS

So, jetzt haben wir also mal versucht die Ernährung umzustellen. Glutenfrei - Caseinfrei war das was wir versucht hatten. GFCF ist das Kürzel mit dem man die meisten Infos darüber im Internet bekommt. Ich hatte die Zeit der Kindergarten/Schulferien genutzt, weil die Kinder ja im Hort zu essen bekommen, und ich daher sonst echt Probleme bekommen würde, wenn ich sie dann immer vor dem Essen abholen müsste. Nunja. Leider hat die Ernährungsumstellung gar nichts gebracht. Null. Nix. Ich bin mir auch gar nicht so sicher, ob mir das auf Dauer gefallen würde, da es ja quasi unmöglich ist irgendwo unterwegs oder bei Festen oder so zu essen. Es ist schon eine erhebliche Einschränkung für die Kinder und für uns. Das hätte sich nur gelohnt, wenn es zu einer wirklich deutlichen Besserung geführt hätte. Das ist aber nicht passiert. So das wir jetzt wieder bei einer "normalen" gesunden Ernährung sind. Viel Protein, möglichst wenig Zucker, aber ein bisschen halt schon. Ich bin sehr gespannt, wie das mit der Schule wird.

Freitag, 20. Juli 2012

GFCF - Die erste.

so, kurzes Update, ich komme ja mal wieder nicht hinterher mit dem schreiben. Beide Kinder haben jetzt eine "offizielle" Diagnose, durchgeführt wegen des anstehenden Schulbeginns der Prinzessin. Der Kleine hat zusätzlich eine sensomotorische Integrationsstörung. Für die Prinzessin ist MPH empfohlen worden, falls es mit der Schule nicht klappt. So. Ich möchte keine Medikamente geben. Zumindest noch nicht. Ich werde es jetzt erstmal mit einer Ernährungsumstellung versuchen. Die GFCF Diät. Mal sehen wie es klappt.