Mittwoch, 18. August 2010

Die sechs Farben des ADS/ADHS


An der Universität von Southhampton (UK) ist eine Studie durchgeführt worden, die untersucht hat, ob Nahrungsmittel die Aktivität von Kindern erhöhen und damit ADS-Symptome hervorrufen können. Dabei ist herausgefunden worden, das sechs Farbstoffe zu Erregung und hyperaktivem Verhalten bei Kindern führen. Erwachsene sind nicht untersucht worden.
Die Farbstoffe sind:
E 110 - gelborange
E 104 chinolingelb
E 122 Azorubin
E 129 Allurarot
E 102 Tartrazin
E 124 Cochenillerot
Eigentlich gibt es wohl eine EU Verordnung, die besagt, dass nicht nur diese Farbstoffe auf der Verpackung angegeben werden müssen, sondern auch das diese Hyperaktives Verhalten hervorrufen. Ich persönlich hab soetwas noch nicht gesehen. Naja.
Meine Folgerung aus diesen Veröffentlichungen: Meine Kinder (bei ziemlich aktiv :) ) essen keine Lebensmittel in denen diese Farbstoffe enthalten sind. PUNKT. Auch nicht von Oma und Opa mitgebracht. Nicht einmal wenn sie eine Hello Kitty Form haben und die Prinzessin einen mittleren Nervenzusammenbruch erleidet wenn sie sie nicht haben darf. (Glücklicherweise haben jetzt so ziemlich alle das gelernt und achten auch darauf. H*ri*o ist frei von künstlichen Farbstoffen. K*tjes glaub ich auch. Yeah.

Samstag, 14. August 2010

5 Strategien zum besseren Einkaufen mit ADS/ADHS

So, nachdem ich mir diesen Albtraum also angetan hatte - und es kam noch Teil 2 - Einkaufen mit ADHS bei Globus - aber reden wir nicht drüber - habe ich mir Abends in meinem Bett, umgeben von meiner Familie, überlegt, wie wir das in Zukunft vermeiden können.

Strategie 1 : So selten Einkaufen wie möglich
Das mag sich jetzt etwas - naja, sagen wir mal - offensichtlich - anhören, aber für uns (hey, wir haben alle ADS!) ist es das nicht. Eigentlich lieben wir einkaufen. Alle. Ich halte mich gerne in Geschäften auf. Vor allem Lebensmittelgeschäften. Allerdings nicht, wenn ich das Gefühl habe eine Horde Äffchen zu beaufsichtigen. D.h. locker durch Geschäfte streifen ohne besonderes Ziel: Ja. Wocheneinkauf: nein. So selten wie möglich.

Strategie 2: So wenig Personen wie möglich.
D.h. also: 1 Person geht einkaufen. Nämlich ich. Dann haben wir am Ende auch alles was wir brauchen. Yeah. Das gefällt meinem Mann nicht so toll (s.o. - wir gehen gerne einkaufen) aber da muss er wohl jetzt durch. Mir fehlen Kraft und Nerven für das ganze Chaos.

Strategie 3 : Shoppen mit Plan
Nie mehr ohne Einkaufsliste. Und das heisst die "MASTER LISTE" - okay, es gibt noch keine Master Liste, ich muss sie noch erstellen, aber sobald ich sie habe werde ich sie teilen. (Falls ich bis dahin herausbekommen habe wie man sowas macht... :) ) Ansonsten vergess ich die Hälfte und kaufe Dinge die wir in dreifacher Ausführung zu Hause haben (Leute, esst Käse!)

Strategie 4 : Nicht zu Hoch-Zeiten einkaufen
Es ist einfach zu ablenkend, wenn zuviele Leute im Geschäft sind, und ich bin so ungeduldig mit unfreundlichen, unhöflichen mit-dem-Einkaufswagen-alles-umfahrende Einkaufende. Okay, nennt mich intolerant, aber ich halte das einfach nicht aus. Bei uns ist ein Penny-Markt Samstags bis 22.00 Uhr offen. Yeah!

Strategie 5: In möglichst kleinen Geschäften einkaufen
Ich mag kleine Geschäfte. Da ich sowieso keine Fertigprodukte kaufe, brauch ich auch keine 18 verschiedenen Pommes Sorten. Mir reicht eine. Und keine 23 Fertigbackmischungen. Mir reicht Mehl. Das Obst/Gemüse Angebot ist in allen Läden Mist. Finde ich. Daher kaufe ich bei einem netten kleinen Gemüsehändler. Da kann ich die Zwerge mitnehmen, die Besitzer kennen uns, schenken den Kindern einen Apfel und eine Banane, die Kinder sind glücklich, keine Reizüberflutung. Supi!

Einkaufen mit der ADS Familie


Jeder muss mal einkaufen. Auch unsere Familie. Und wir lieben einkaufen. Allerdings nur Lebensmitteleinkaufen. (naja – Bücher noch mehr J )
„Wir“ steht hier für Mama und Kids. Der Doktor mag es eigentlich gar nicht sooo gerne. Und doch will er immer mit. Mmmh.
Allerdings artet dann meist die ganze Aktion in einen Albtraum aus. Albtraum für jede Mutter. Kann ich mir vorstellen.


Einkaufen 1. Akt
Wir sind alle zusammen zu A*ldi gefahren. Relativ kleiner Laden, ziemlich übersichtliches, dennoch ausreichendes, immer gleichbleibendes Sortiment. ROUTINE. Wenig Ablenkung für meinen Adult ADSler. Dachte ich. Ich wollte auch die ganze Sache relativ zügig hinter mich bringen. Also Zwerg in den Einkaufswagen – 13,5 kg – noch zugelassen für Einkaufswagen – Yeah!) Prinzessin an die Hand . Der Doktor wird kurz gebrieft. „Du Kinder – Ich Einkauf!“ Er ist einverstanden.
Der Zwerg fängt sofort an zu klettern – ich muss ihn festhalten, er weint. Der Doktor sagt: „Ich nehme ihn, kein Problem.“ – „Und die Prinzessin?“ sage ich zweifelnd. „Kein Problem“ sagt er, nimmt den Zwerg aus dem Wagen und geht mit der Prinzessin in Richtung Süssigkeiten.
Zugegeben, wir schaffen es relativ weit, als ich das Mineralwasser einpacke, kommt mir die Prinzessin entgegengerannt. Sie macht Wettrennen mit dem Zwerg. (Deutschland spielt irgendein Spiel in der Weltmeisterschaft, wir sind quasi allein mit der Verkäuferin) Ich stoppe sie – suche den Doktor. Der steht vor den Nudeln (?) und ist total abwesend. Rechte Hand Zwerg linke Hand Prinzessin, auf zu Papa: „Hallo? Die Kinder!“ – „Ach ja – kein Problem.“


Mutig mache ich mich auf den Rest zu kaufen. Komme bis zu den Milchwaren. Dort steht der Zwerg und öffnet gerade eine Packung Joghurt, während der Doktor sich die verschiedenen Kinderwurstsorten ansieht. Mmh. Langsam werde ich ungeduldig. „Hallo, Dr. die Kinder!“ „ Ach ja, ach macht nix, wollte ich eh kaufen.“ Ach so – Kinderjoghurt. Haben wir noch nie gekauft, aber egal. Ich versuche das Geschrei der Kinder, die sich weiterhin mit Wettrennen unterhalten zu überhören , meinen Mann scheints nicht zu stören - schnell fertig machen und dann raus hier!


Währenddessen beisst meine Große gerade genüsslich in einen Apfel. Mist. Nicht nur ein einzelner. Eine ganze Palette gehört dazu. Toll! Morgen gibt’s Apfelmus zum Mittagessen! Letzte Warnung an die Große. Gehst du noch mal an was dran – raus ins Auto. Der Doktor studiert gerade das Olivenölsortiment. „ÄÄhm. Die Kinder?“ „Ach ja, jaja, kein Problem. Ich hab alles im Blick!“ (Toll, er hat alles im Blick. – Aktionen folgen daraus leider nicht. Naja. ) ich bin langsam fertig mit den Nerven. Aus den Augenwinkeln sehe ich wie die Prinzessin eine Brotdose öffnet. Jetzt reicht es. Ich lasse den Einkaufswagen stehen, nehme das Kind (das natürlich vor Wut brüllt) und gehe zum Auto. Einkauf zu Ende.


Der Doktor bezahlt noch mit dem Zwerg (nach weiteren Runden Wettrennen im Aldi) und wir fahren nach Hause. Dem Doktor ist es völlig unverständlich warum ich so „überreagiert“ habe, und warum ich jetzt so wütend bin. Er hat doch schließlich die ganze Zeit auf die Kinder aufgepasst. Und ich musste nur die Einkäufe in den Wagen legen ....


Leider haben wir noch nicht einmal alles gekauft was wir brauchen. Ich schwöre mir, dass ich nie - nie - nie mehr mit dem Doktor als "Hilfe" einkaufen gehe. - Bis zum nächsten Samstag.